Geschichte

2020-10-05

Der schwedische Industrielle Johan August Skogsfors gründete 1906 die Firma ESBE, aber nicht nur das. Er sorgte beispielsweise dafür, dass die Bewohner der Ortschaft Reftele, in der sich noch heute der Hauptsitz befindet, mit Strom versorgt wurden.

Die Firma ESBE sitzt in der Stadt Reftele in der Region Småland. Das Unternehmen ist seit mehr als 110 Jahren hier und wird in der vierten Generation von der Familie Skogsfors geleitet. Die Tatsache, dass wir bei ESBE unseren Herkunftsort in der Mitte der Region Småland nie verlassen haben, beschreibt unser Engagement für die schwedische Produktion im Allgemeinen und für unsere Region im Besonderen. 

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Alles beginnt mit landwirtschaftlichen Geräten 

Die Geschichte von ESBE beginnt 1906. Zu dieser Zeit gründet Johan August die Fabrik „Skogsfors Bruk“ neben dem Bahnhof in Reftele. In der Nähe baut er ein Elektrizitätswerk und am 19. November 1906 wird die Fabrik von elektrischem Licht beleuchtet - als erstes Gebäude der Ortschaft! Die darauffolgenden Gebäude werden schnell errichtet: Sägewerk, Gießerei, Schmiedewerkstatt, mechanische Montage, Lackierwerkstatt und ein kleiner Bauernhof am Rande, um die Produkte auf dem eigenen Boden testen zu können. Oder wie Johan August selbst sagt: „Keine neue Idee sollte auf den Markt gebracht werden, bevor sie nicht zuerst auf heimatlichem Boden getestet wurde“.

Zu Beginn werden in der Werkstatt landwirtschaftliche Geräte hergestellt und manchmal sogar die Kaiserliche Russische Armee mit Hufeisen und Steigbügeln beliefert. In einer eigenen Fabrik werden Kugellager hergestellt.

Zentrale Heizungssysteme werden zum Erfolgsfaktor 

Johan August reist weit um die Welt, um sich inspirieren zu lassen, denn er interessiert sich für viel mehr als nur landwirtschaftliche Geräte. Ein entscheidender Schritt in der Geschichte von ESBE sind die Planung und der Bau eines kleinen Heizungssystems mit angeschlossenen Heizkörpern, die er in seinem eigenen Haus installiert. Mit dieser Erfindung kann die Wärme im ganzen Haus verteilt werden, ohne das Feuer in allen Kachelöfen des Hauses anzufachen. 1935 wird der erste Mischer auf den Markt gebracht und der Name „Skogsfors Bruk“ auf ESBE (S und B) verkürzt. Dieser erste Bypass-Mischer ist sehr langlebig und wird erst 1995 außer Betrieb genommen – nach 60 Nutzungsjahren! Am Ende des Zweiten Weltkriegs besteht ein enormer Bedarf an neuem, verbessertem Wohnraum in ganz Europa, und die Nachfrage nach dem ESBE Mischer steigt stark an. Von 1939 bis 1949 werden im Werk Reftele rund 40.000 Mischer hergestellt.

 

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Neue Produkte bewirken eine Führungsposition auf dem Markt  

Dank lukrativer Kooperationen und unserer eigenen Produktentwicklung wird der ESBE Bypass-Mischer bald serienmäßig in vielen ölbefeuerten Kesseln in ganz Europa montiert. Das sind so viele, dass der Mischeranschluss schließlich zum Maßstab und Standard für die Industrie wird. Der Bypass-Mischer wird schließlich von einem Motor gesteuert, der mit einem Raumthermostat für die Regulierung der Temperatur verbunden ist. Durch einen neuen schwedischen Baustandard wird mit der Begrenzung der Trinkwassertemperaturen die Gefahr von Verbrühungen in Haushalten verringert. Die Einführung thermischer Mischautomaten ist der Startschuss für eine neue Produktpalette für ESBE. Weitere neue Produkte folgen und 1992 bringt ESBE einen Stellmotor namens M60 auf den Markt. Der Stellmotor wird ein Erfolg, als er auf der energieeffizienten MG Mischer-Serie montiert wird. Es gibt damit nun einen, motorisch angetriebenen Mischer auf dem Markt, der sich für fast jedes kleine Heizungssystem eignet. Mit dieser Produkteinführung wird ESBE zu einem marktführenden Hersteller von Stellmotorreglern. Auf diese Weise wächst ESBE weiter. Das Unternehmenskonzept von ESBE ist, seine Kunden dabei zu unterstützten, die Hauseigentümer in Europa mit den ressourcen-schonendsten Produkten und Lösungen zur Regulierung für Heiz- und Kühlanwendungen zu versorgen.

Mitarbeiter sind ein sehr wichtiger Teil des Erfolgs 

Wenn ein Unternehmen mit einer Geschichte wie ESBE in der Region bleibt, formen sich persönliche Bindungen. Viele Mitarbeiter von ESBE arbeiten, wie die Eigentümer selbst, seit langem im Unternehmen. Um sicherzustellen, dass das Eigentum sowohl im Unternehmen als auch in der Region verbleibt, wird den Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, Anteile an dem Unternehmen zu erwerben. Dadurch befinden sich 20 % des Unternehmens im Besitz der Mitarbeiter. Eine Teamarbeit, die Früchte trägt und eine wunderbare, eng verbundene Gemeinschaft schafft. Derzeit besteht ESBE aus rund 200 engagierten Vollzeitbeschäftigten in ganz Europa und der Konzern erwirtschaftet einen Umsatz von rund 45 Millionen Euro. Die Produkte des Unternehmens werden in mehr als 50 Ländern zum Verkauf angeboten. Zusammengefasst in unserem Slogan: Swedish hydronic solutions since 1906.

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Hintergrundinfos zu Johan August Skogsfors 

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1880 bis 1944 (64 Jahre).
Geboren als Sohn eines Bauern mit dem Nachnamen Pettersson, verlässt er wegen seiner großen Ambitionen und klaren Visionen den väterlichen Hof.
Familie: Ehefrau Julia und elf gemeinsame Kinder
Gründet 1906 die Skogsfors Bruk (ESBE)

 

Interessen:

Reisen, Autos, Sprachen, Garten, Familie, Geisteswissenschaften, Religion, Technik und Problemlösung
Kuriositäten: 
Er lernte Orgelspielen, indem er den Kantor während der Gottesdienste beobachtete.
Er wurde so gut, dass er oft Orgel in der Kirche spielte, wenn der Kantor andere Verpflichtungen hatte. Er hatte auch eine Orgel in seinem Büro zu Hause aufgestellt und spielte dort gern als eine Form der Meditation.

Um mit den Exportpartnern verhandeln zu können, lernte Johan August selbständig Englisch und Deutsch.

Als Johan August die Skogsfors Bruk gründete, gab es in Reftele keinen Strom, also nahm er die Sache selbst in die Hand und kaufte eine Mühle und ein Sägewerk mit einem Wasserfall. Er baute ein Kraftwerk, welches das Werk mit Strom versorgte. Nach wenigen Jahren versorgte das Kraftwerk die Ortschaft Reftele mit Strom.

Berühmtes Sprichwort: „Keine neue Idee sollte auf den Markt gebracht werden, bevor sie nicht zuerst auf heimatlichem Boden getestet wurde.“